"Seal Team S"

Spencer & Suse


Seit inzwischen fast 2 Monaten Wochen lebt Spencer nun bei mir - Dank der zahlreichen und großzügigen Spenden, die mich im Laufe des letzten Jahres erreicht haben und auch Dank einem Vorschuss für den fehlenden Restbetrag, der sicher auch nach und nach noch getilgt werden wird.
Wir beide sind im Alltag ein tolles Team und können uns aufeinander verlassen. 
Ich kann gar nicht im Detail aufzählen, was sich für mich alles geändert hat oder auch nur im Ansatz in Worte fassen, wie viel besser es mir dank Super-Spencer geht. 
Versuchen will ich es aber trotzdem :-)
Am beeindruckendsten ist für mich nach wie vor, wie viel sicherer ich mich wieder vor die Tür begeben kann; dass ich mich mitunter sogar darauf freue, rauszugehen und wie ich immer wieder ungläubig meine Hände anschaue, die in Spencers Anwesenheit einfach nicht mehr zittern, wenn ich allein unterwegs bin. 
Die letzten Jahre war dieses Händezittern eigentlich die Regel und für mich ein sicherer Indikator dafür, dass mein Nervensystem trotz äußerlicher oder scheinbarer Ruhe in höchster Alarmbereitschaft ist. Gerade beim Bus und Bahn fahren aber oft auch einfach, wenn ich unter Menschen oder unterwegs war; auch die Schreckhaftigkeit, die mich oft völlig aus dem Alltag riss und heftig dissoziieren ließ, ist deutlich besser geworden. 
Und der fast tägliche Gang in den Keller zur Wäsche ist kaum noch ein Problem für mich. Zuletzt hatte ich es oft gar nicht mehr in den Keller geschafft oder habe das Waschen solange herausgezögert, bis der Gang die Treppen hinunter wirklich unvermeidlich wurde. Oder ich habe meine schlaflosen Nächte zum Waschen genutzt, weil ich drei Uhr morgens sicher sein konnte, niemanden im Keller anzutreffen und von niemandem "überrascht" zu werden. DIESE ZEITEN SIND NUN VORBEI!

Spencer ist einfach immer da und durfte mich schon zu einigen sonst mit enormem Stress verbundenen Terminen begleiten (Elternabend, Behördengänge, Busfahrten, einkaufen, Therapie...). Dabei zeigt sich, wie gut er ausgebildet ist und wie wir von Tag zu Tag mehr zusammenwachsen und zu einem eingespielten Team werden - mein Navy Seal und ich :-)
Gerade bei sich regelmäßig wiederholenden Terminen merke ich, wie schnell er lernt und genau merkt, was ich von ihm brauche oder was ich von ihm erwarte.

Sogar auf dem jährlich stattfindenden Familienwochenende durfte Spencer dabei sein und hat im Großen und Ganzen seine Sache wirklich sehr gut gemacht - ich konnte die drei Tage mit meinen Geschwistern und Nichten und Neffen mehr als die Jahre zuvor genießen und brauchte den gesamten September über kein einziges Mal Beruhigungsmittel.
Einen "tavor-freien" Monat gab es seit 2016 noch NIE! 
Und auch diesen Monat brauchte ich nur ein einziges Mal Tavor. Allein diese Entwicklung ist beeindruckend und macht mich hoffnungsvoll und froh. 

Dass ich Nachts wieder besser schlafen kann (sogar bei offener Tür und ohne Licht), ist eine weitere Veränderung in meinem Leben, die ich Spencer verdanke. In der Therapie und teilweise auch schon im Alltag bemerke ich außerdem, dass die Kommunikation und Koordination meiner verschiedenen Persönlichkeiten besser gelingt. Sei es, weil sie alle ihren eigenen Zugang zu Spencer haben oder weil er es insgesamt vermag, Emotionen und Affekte zu "entschärfen" oder mir zu "spiegeln"... Es tut jedenfalls nicht nur gut, sondern ist auch für das Leben mit DIS (Dissoziative Identitätsstörung, früher "Multiple Persönlichkeit") enorm hilfreich. Ich kann einen anstehenden oder bereits stattfindenden "Switch" (Wechsel der Persönlichkeiten ; innen oder außen) dank Spencer früher bemerken und dann entsprechende Strategien und Methoden aus der Therapie rechtzeitig und bewusster einsetzen. Aber auch positive Gefühle und Stimmungen fängt Spencer mit seinen sensiblen Antennen auf und spiegelt sie für mich - das verschiebt meine eigene Wahrnehmung dahingehend, dass mir schöne Momente und Aktivitäten, die ich genieße und die mir Spaß machen, auch als solche wahrnehmen und wertschätzen kann.

Und neben all diesen Dingen, die Spencer für mich und mit mir tut und all den neuen und schönen Erfahrungen, die ich dank ihm mache, verbringen wir noch fast täglich eine Menge Zeit damit, uns auf die anstehende Assistenzhunde-Prüfung im Dezember vorzubereiten und gemeinsam zu trainieren. Das ist manchmal ein bisschen anstrengend und erfordert hohe Konzentration und auch Geduld; meistens macht es aber Spaß und es fühlt sich toll an, gemeinsam auf etwas hinzuarbeiten und eben  "Seal Team S" zu sein. 

...in Kürze mehr und dann auch wieder Fotos :-) 


Kommentare

  1. Hallo,
    Hundegesundheit. Wie bleibt der Hund gesund?
    Ein Muss,
    der in schwierigen Situationen wirklich helfen will

    Mehr unter dem Link:
    https://www.digistore24.com/redir/290123/rich90/

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